Freiwillige Feuerwehr Parkentin
RÜCKBLICK MIT LACHENDEM UND WEINENDEM AUGE
Die Ereignisse und Errungenschaften der Jahre 2020 und 2021 standen am 29. April im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung unserer Freiwilligen Feuerwehr. Gemeinsam mit den geladenen Gästen konnten die Kameradinnen und Kameraden auf das Erreichte zurückschauen und zugleich einen kritischen Blick in die Zukunft werfen.
Bereits vor dem offiziellen Beginn stellten die Anwesenden eine Neuerung in Bezug auf den Veranstaltungsort fest. Aufgrund der gestiegenen Bereitschaft sich ehrenamtlich in unserer Feuerwehr zu engagieren, fand die Versammlung erstmalig in der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses statt. Daher war es auch die personelle Situation, die zuerst in den Blick genommen wurde. Mit 32 Mitgliedern im Einsatzdienst stehen in
unserer Gemeinde erneut mehr Freiwillige bereit, um den Einwohnerinnen und Einwohnern bei Bedarf jederzeit Hilfe zu leisten. Hinzu kommen 15 Kinder und Jugendliche, die in der Jugendfeuerwehr eine sinnvolle Freizeitaktivität gefunden haben.
Gemeinsam bewältigen wir nicht nur unsere Hauptaufgaben der Sicherung des Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung, sondern bereichern zudem das Leben in unserer Gemeinde. Regelmäßige Besuche interessierter Kinder aus beiden Kitas oder der jährliche Laternenumzug mit anschließendem Lagerfeuer sind nur zwei Beispiele für unser Engagement.
Um im Notfall angemessen helfen zu können, werden wir entsprechend ausgebildet und wiederholen unsere Kenntnisse und Fertigkeiten mindestens einmal monatlich im Rahmen von feuerwehrinternen Ausbildungsdiensten. Für die unterschiedlichen Aufgaben, die im Rahmen der Einsätze von uns erfüllt werden müssen, haben wir entsprechende Lehrgänge besucht. So sind beispielsweise 11 Angehörige unserer Feuerwehr zum Atemschutzgeräteträger befähigt. Diese Spezialkräfte sind mit der
entsprechenden Schutzausrüstung in der Lage, verrauchte Gebäude zu betreten, um Personen aus Gefahren zu retten. Für andere Aufgaben wie die Bedienung von Pumpen und Aggregaten oder das Leiten von Einsätzen stehen uns ebenso qualifizierte Einsatzkräfte zur Verfügung.
Einigen Lesern wird nun vielleicht die Frage durch den Kopf gehen, wie hoch der zeitliche Aufwand eines aktiven Feuerwehrmitglieds ist. Trotz vieler pandemiebedingter Einschränkungen summiert sich die Gesamtzahl der Dienststunden auch 2020 und 2021 auf mehr als 2.000 pro Jahr. Etwas anschaulicher ist wahrscheinlich die Umrechnung auf die Jahresarbeitstage. Hier beträgt die Arbeitszeit täglich acht Stunden. Demzufolge leisten die freiwilligen Feuerwehrangehörigen durch ihr uneigennütziges Engagement einen Beitrag zur Sicherheit und Entwicklung unserer dörflichen Gemeinschaft, der dem Umfang einer Vollzeitkraft entspräche.
Neben dem funktionierenden Team ist auch die funktionierende Technik von großer Bedeutung. Deshalb
erging aus der Versammlung erneut der dringende Appell hinsichtlich des Handlungsbedarfes in Bezug auf das derzeitige Löschfahrzeug. Bereits gebraucht von der Hamburger Berufsfeuerwehr übernommen, ist dessen Einsatzbereitschaft zunehmend gefährdet. Schäden an Motor und Getriebe sowie starker Rost und Undichtigkeiten im Bereich der Mannschaftskabine bzw. des Aufbaus sind nur einige gravierende Mängel, die auch kurzfristig zu einem Ausfall des Fahrzeuges führen könnten. Geschieht das beispielsweise im Falle einer Alarmierung zu einem sogenannten kritischen Wohnungsbrand, wären Menschenleben unmittelbar bedroht. Hier hälfe auch die Unterstützung benachbarter Feuerwehren nicht, da deren Anfahrtsweg ein rechtzeitiges Eingreifen unmöglich macht. Gerade angesichts der jüngsten Entwicklungen sollte sicherheitsrelevanten Einrichtungen wie den Feuerwehren ein primäres Interesse zugesprochen werden. Erfahrungen belegen, dass im Ernstfall wenige Minuten entscheiden. Rettende Minuten, die vergeudet werden, wenn die Technik versagen sollte. Es muss im Interesse aller Einwohnerinnen und Einwohner Bartenshagen-Parkentins liegen, von den politischen Entscheidungsträgern die Unterhaltung einer einsatzfähigen Feuerwehr zu fordern. Diese Pflicht ergibt sich bereits aus der Kommunalverfassung unseres Bundeslandes.
Neben diesen mahnenden Worten bietet eine Jahreshauptversammlung auch immer den feierlichen Rahmen zur Verleihung besonderer Ehrungen. Natürlich bestand auch hier ein gewisser Nachholbedarf. Besondere Anerkennungen erhielten zwei Kameraden der Ehrenabteilung.
Dieter Allwardt, ehemaliger stellvertretender Gemeindewehrführer, wurde mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen in Gold für seine 40-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet. Als herausragend wurde die Einsatzbereitschaft von Kamerad Allwardt betont. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in der Gemeinde war er jahrelang einer derjenigen, die auch tagsüber zu Einsätzen ausrücken konnten. Dieser Umstand war in 40 Dienstjahren für viele Hilfesuchende wahrlich Gold wert.
Bereits 50 Jahre ist Horst Baumann fester Teil der Freiwilligen Feuerwehr. Gestartet 1971 in Hanstorf, wechselte Kamerad Baumann 1980 nach Parkentin. Hier war er mehr als ein Jahrzehnt als Gerätewart für die Aufrechthaltung der technischen Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehr verantwortlich. Für seine Leistungen wurde er durch einen Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes mit dem Ehrenzeichen am Bande des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.
(Fotos: S. Peters)
Neben vielen weiteren Höhepunkten wie der Aufnahme neuer Kameradinnen und Kameraden oder der Verleihung von Dienstgraden erfolgte nach dem Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung ein reger Austausch zwischen Feuerwehrangehörigen und Gästen.
Sollten auch Sie Interesse an der Tätigkeit unserer Feuerwehr haben bzw. dieses Ehrenamt fördern wollen, sprechen Sie uns gern an oder schreiben Sie eine Email an: feuerwehr.parkentin@gmail.com.
Wir sind für Sie da. 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche und 365 Tage im Jahr setzen wir uns ehrenamtlich und unentgeltlich für Ihre Sicherheit ein.
Daniel Dieckmann Gemeindewehrführer Freiwillige Feuerwehr Parkentin